Zweiter Tag (Manuela Löhr)

11.06.2010

Der zweite Tag der „Freunde König Ludwigs“ begann um 14.00 Uhr mit einer einstündigen Wanderung zum Alatsee. Aufgrund der Hitze an diesem Tag war es den 23 Teilnehmern recht angenehm, dass der Weg fast ausschließlich durch den schattenspendenden Wald führte. Man freute sich auf die Einkehr im schönen, am See gelegenen Gasthof der Familie Ziegler am Alatsee. Auf der Terrasse stärkten sich die Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen, bevor sie die kleine Wanderung wieder zurück zum Ausgangspunk führte.

Ab 17.00 Uhr konnte, wer noch wollte,  vor dem zweiten Vortrag dieses Treffens im Bräustüberl in Füssen gemeinsam zu Abend essen.

Einen fachlich sehr fundierten Vortrag hielt danach Rudi Kurz. Der gut aufgebaute, detailierte und kompakte Vortrag, exzellent gehalten, wurde von den anwesenden Ludwig-Kennern mit sehr guter Resonanz aufgenommen.

Die Ansage für diesen Abend hielt wieder Frau Hildegard Afsali, welche durch das gesamte viertägige Programm führte. Sie begrüßte an diesem Abend auch den Ersten Bürgermeister von Füssen, Herrn Paul Iacob. Er hielt auch eine kurze Ansprache, in der er der Organisation dankte und auch Herrn Julius Desing, den langjährigen ehemaligen Schlossverwalter von Neuschwanstein, willkommen hieß. Auch stellte er für 2011, den 125. Todestag seiner Königlichen Majestät, Ludwig II. , Sonderausstellungen, Vorträge und sonstige Darbietungen in Füssen in Aussicht. Auch mitanwesend war wieder die junge Künstlerin Beate Borgmann vom Vorabend und mit ihr Fresken. Ebenso die Künstlerin Bettina Schubert mit ihrer Kunstagentin Monika Maria Steffel von der Agentur Smart.

Rudi Kurz sprach in der original Uniform des Grafen  von Dürckheim-Montmartin , der in der Zeit von 1883 – 1886 Flügeladjutant von König Ludwig II. war. Der von Erich Adami verfasste und heute von ihm mit Lichtbildern untermalte Vortrag wurde schon einmal im August 2009 in Bayreuth  anlässlich der Festspieltage vorgetragen. Darin sind nahezu alle Stationen der Freundschaft zwischen Richard Wagner und König Ludwig umfassend, interessant, und detailliert aufgeführt. So beispielsweise die Entdeckung Wagners durch König  Ludwig bei seinem ersten  Opernbesuch des Lohengrin mit sechzehn Jahren. Die Bewahrung Wagners vor dem Gefängnis aufgrund hoher Schulden; König Ludwig beglich umgehend alle Schulden; Wagner in München, Widerstand der Münchner und des Ministeriums gegen Wagner und dessen Vertreibung aus München. Auch fand die Dreierbeziehung Richard Wagner – Cosima Bülow, die später seine Frau wurde  und König Ludwig II. im Vortrag ausreichend Platz. Der geplante Bau der Semper-Oper in München am Gasteig sowie alle Werke Wagners mit der entsprechenden Entstehungs- und Erstaufführungsdaten kamen selbstverständlich auch ausführlich darin vor.  Dass Richard Wagner bayerischer Staatsbürger werden wollte und dann auch wurde, ehrte den König. Tragisch wirkten der kurzzeitige, aber nicht komplette Rückzug des gekränkten Königs von Wagner und der noch verheirateten Cosima, als er von diesem zuerst geheimen Verhältnis  erfuhr sowie auch die spätere Krankheit Richard Wagners, die schließlich zu seinem Tod führte. Es blieb ein zutiefst getroffener König zurück.

Ein unvergessliches Zitat jedoch von König Ludwig II.. blieb von diesem Vortrag in Erinnerung: „Wenn wir beide nicht mehr sind, unsere Werke werden den Tod überdauern“

Verfasserin: Manuela Löhr

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